Die Computational Neuroscience verbindet neurowissenschaftliche Untersuchungen mit moderner Datenanalyse, Computersimulation und mathematischer Modellierung. Darüber hinaus stellt die Computational Neuroscience auf der Basis theoretischer Konzepte eine fachübergreifende wissenschaftliche Sprache und Methodologie zur Verfügung, die genutzt werden kann um Neurobiologie, Kognitionswissenschaften, Systembiologie und Informatik miteinander zu verknüpfen.
In den vergangenen Jahren hat die Computational Neuroscience enorme Fortschritte gemacht und trägt inzwischen entscheidend zur Lösung von wissenschaftlichen Fragen zur neuronalen Dynamik und Informationsverarbeitung bei. Im Besonderen gilt dies für das Forschungsthema des Bernstein Zentrums für Computational Neuroscience München – die Erforschung fundamentaler Prinzipien der neuronalen Repräsentation von Raum-Zeit.
Das Zentrum ist Teil des Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Förderung der Forschungsdisziplin Computational Neuroscience. Das Netzwerk ist nach Julius Bernstein (1839-1917) benannt, einem deutschen Physiologen und Biophysiker dessen "Membrantheorie" (1902) eine erste biophysikalische Erklärung dafür gab, wie Nervenzellen Informationen durch elektrische Ströme weiterleiten und verarbeiten.
Das Bernstein Zentrum München ist eng mit verschiedenen lokalen Forschungsnetzwerken verknüpft. Diese Netzwerke reichen von der Informatik, der Elektrotechnik und der Physik bis hin zur Biologie, Neurologie, Kognitionswissenschaft und Philosophie:
- Munich Center for Neurosciences – Brain and Mind
- Sonderforschungsbereich 870 "Bildung und Funktion neuronaler Schaltkreise" (DFG SFB 870)
- Research Training Group "Perception in Context and its neural Basis" (RTG 2175)
Wissenschaftler und Studenten des Bernstein Zentrums München beteiligen sich an verschiedenen integrierten Trainings- und Lehrprogrammen auf Master- und Doktorandenebene: